Kinder zählen zu den schwächeren und deshalb besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Obwohl die Unfallzahlen seit einigen Jahren rückläufig sind, verunglückten im Jahr 2011 noch immer 5.732 Kinder unter sechs Jahren im Straßenverkehr – 29 wurden dabei sogar getötet.
Auffallend ist bei dieser Altersgruppe, dass die meisten Kinder als Mitfahrer im Pkw verunglücken. Mit 60 % steht diese Gruppe vor den Fußgänger- und Fahrradunfällen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder im Pkw in einem altersgerechten Kinderrückhaltesystem mitfahren und bei jeder Fahrt angeschnallt sind. Als Fußgänger kommen 25 % der Kinder bis zu sechs Jahren zu Schaden, etwa 9 % bei Unfällen mit dem Fahrrad.
Gesamt | Leichtverletzte | Schwerverletzte | Getötete | |
---|---|---|---|---|
Insgesamt | 5.732 | 4.734 | 969 | 29 |
davon im Pkw | 3.415 | 2.959 | 444 | 12 |
zu Fuß | 1.412 | 1.018 | 382 | 12 |
mit dem Fahrrad | 505 | 413 | 88 | 4 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de
Mit der Einschulung vergrößert sich für viele Kinder der Radius der Teilnahme am Straßenverkehr. Sie legen den Schulweg zurück, knüpfen Freundschaften außerhalb der unmittelbaren Nachbarschaft und sind öfter nachmittags zum Spielen unterwegs. Das spiegelt sich leider auch in den Unfallzahlen wider.
Kinder zwischen sechs bis zehn Jahren verunglücken zu 34% als Fußgänger und zu 26% als Fahrradfahrer. Die Gruppe der als Mitfahrer im Pkw verunglückten Kinder in dieser Altersspanne beträgt 36%. Besonders auffallend ist die tageszeitliche Verteilung der registrierten verunglückten Kinder. Besonders häufen sich die Unfälle morgens zu Schulbeginn zwischen 8:00 und 9:00 Uhr und nach Schulschluss zwischen 13:00 und 14:00 Uhr sowie zur Hauptverkehrszeit zwischen 16:00 bis 18:00 Uhr.
Gesamt | Leichtverletzte | Schwerverletzte | Getötete | |
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Insgesamt | 8.175 | 6.743 | 1.416 | 22 |
davon im Pkw | 2.954 | 2.655 | 294 | 5 |
zu Fuß | 2.739 | 1.950 | 783 | 4 |
mit dem Fahrrad | 2.096 | 1.788 | 303 | 7 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de
Je älter Kinder und Jugendliche werden, desto mehr ist die Lebensgestaltung durch die eigenständige Mobilität geprägt. Der Schulweg wird mit dem Fahrrad zurückgelegt und nachmittags die Strecke zu Freunden oder in den Sportverein zu Fuß gegangen. Die wachsende Mobilität schlägt sich auch in der Unfallstatistik nieder. Ab einem Alter von zehn Jahren verunglücken Jugendliche häufiger mit dem Fahrrad. Bei der Hälfte aller Unfälle, exakt 50 %, handelt es sich um Fahrradunfälle. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, einen Fahrradhelm zu tragen.
Zu 20% verunglücken Jugendliche als Fußgänger, 24% als Mitfahrer im Pkw. In der Statistik fällt auf, dass Jungen, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil, im Straßenverkehr stärker gefährdet sind als Mädchen. Die Gründe liegen in ihrer stärkeren Verkehrsbeteiligung und der größeren Risikobereitschaft.
Gesamt | Leichtverletzte | Schwerverletzte | Getötete | |
---|---|---|---|---|
Insgesamt | 16.769 | 14.123 | 2.605 | 41 |
davon im Pkw | 3.981 | 3.542 | 424 | 15 |
zu Fuß | 3.413 | 2.494 | 908 | 11 |
mit dem Fahrrad | 8.317 | 7.165 | 1.137 | 15 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de
Die am meisten gefährdeten und zugleich gefährlichsten Verkehrsteilnehmer sind männlich junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren. Gerade bei der nächtlichen Heimfahrt auf der Landstraße, zum Beispiel nach einem Diskobesuch oder einer Party mit Freunden in der Nachbargemeinde, lauern die Gefahren:
© Dietermann Pixelio
Mit Alkohol oder Drogen im Blut und in aufgereizter Stimmung vermindert sich die Fähigkeit, Geschwindigkeiten und Situationen realistisch einschätzen zu können. Besonders gefährdet sind hier auch die Beifahrer, zumeist junge Frauen, die bei Unfallfahrten häufig ums Leben kommen.
Gesamt | Leichtverletzte | Schwerverletzte | Getötete | |
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Insgesamt | 74.416 | 61.617 | 12.062 | 737 |
mit dem Motorrad | 5.307 | 3.542 | 1.652 | 113 |
mit dem PKW | 52.249 | 43.890 | 7.837 | 522 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de
Ältere Menschen zählen zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern. Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass ältere Menschen zwar verhältnismäßig seltener bei Unfällen verunglücken als jüngere. Doch ihr Risiko, bei einem Unfall schwer oder tödlich verletzt zu werden, ist sehr viel höher: Die Wahrscheinlichkeit für Menschen ab 65 Jahren, bei einem Unfall oder an dessen direkten Folgen zu sterben, ist etwa zweieinhalb Mal so hoch wie in jüngeren Altersgruppen.
So waren zwar nur 11,5 % aller im Jahr 2011 auf deutschen Straßen verunglückten Menschen ab 65 Jahren. Bei den Getöteten lag ihr Anteil jedoch mit 26% wesentlich höher. Das hängt unter anderem mit der im Alter nachlassenden Widerstands- und Regenerationskraft des Körpers zusammen. Aber auch die Art der Verkehrsteilnahme – ältere Menschen sind häufig zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad unterwegs – trägt dazu bei.
Gesamt | Leichtverletzte | Schwerverletzte | Getötete | |
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Insgesamt | 45.388 | 32.788 | 11.556 | 1.044 |
davon zu Fuß | 6.900 | 4.092 | 2.503 | 305 |
mit dem Rad | 12.803 | 9.041 | 3.552 | 210 |
mit Motorzweirädern | 2.536 | 1.622 | 861 | 53 |
mit dem Pkw | 20.671 | 16.026 | 4.206 | 439 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de